Forum „Identität, Kultur und Gewalt“ im Parlament der Region Brüssel-Hauptstadt

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Am vergangenen Donnerstag hat die deutsch- und französischsprachige UNESCO-Kommission Belgiens ihr drittes Forum « Identität, Kultur und Gewalt » am Sitz des Parlaments der Region Brüssel-Hauptstadt veranstaltet. Die Veranstaltung trug den Titel "Activisme écologiste, écoradicalité, … L’urgence appelle-t-elle ces modes d’action et quel est leur impact?" und wurde u.a. von der Anlaufstelle Wegweiser Ostbelgien mitveranstaltet. Neben Vertreter*innen von Umweltorganisationen hielt auch IDP Leiterin Dr. Tomke Lask einen kurzen Vortrag zum Thema « Agir démocratiquement : un savoir-faire à apprendre », in dem sie die Arbeit am Eupener Institut für Demokratiepädagogik vorstellte.

 Drittes Forum „Identität, Kultur und Gewalt“ in Brüssel

UNESCO-Kommission beleuchtet Klimaaktivismus

Das dritte UNESCO-Forum sollte zutage bringen, was unsere Jugend in ihrem „Kampf“ gegen den Klimawandel antreibt. Hier kamen Vertreter*innen von Umweltorganisationen wie Extinction Rebellion, Youth for climate, Code Rouge und Gaia zu Wort. Die Leiterin des ostbelgischen Instituts für Demokratiepädagogik (IDP), Dr. Tomke Lask, legte in einem kurzen Vortrag dar, dass demokratisches Handeln gelernt sein will.

Veranstalter war die deutsch- und französischsprachige UNESCO-Kommission Belgiens, Unterkommission „Sozial- und Humanwissenschaften“. Wegweiser Ostbelgien, die Anlaufstelle zur Vorbeugung von gewaltsamem Radikalismus, war Mitorganisator. Die Veranstaltung trug den Titel „Activisme écologiste, écoradicalité, … L’urgence appelle-t-elle ces modes d’action et quel est leur impact?“.

Was treibt unsere Jugend im „Kampf“ gegen den Klimawandel an?

Adélaïde Charlier (Youth for Climate) fordert einen Systemwandel:

Es gab viele Erfolge… super… aber die Politik, die wir heute machen, ist immer noch nicht gut genug und schlimmer noch, wir hören immer noch, dass unsere politischen Führer wie Emmanuel Macron und Alexander De Croo eine Pause bei der europäischen Regulierung von Umweltstandards fordern. Die größte Angst besteht darin, dass man davon ausgeht, dass die Priorität darin besteht, CO2-neutral zu sein. Doch das Problem liegt viel tiefer. Wir sind mit einem systemischen Problem konfrontiert und brauchen daher einen systemischen Wandel.“

 „Ich persönlich weiß, dass meine Botschaft radikal ist, und ich bin stolz darauf. Das Wort radikal bedeutet, dass wir zu den Wurzeln zurückkehren. Und ja, unsere Botschaft zielt auf die Wurzel der Organisierung unserer Gesellschaft im Westen.“

Louis Droussin (Code Rouge) über die Beweggründe der Bewegung:

Warum engagieren wir uns? Weil es neben der Öko-Angst und der Wut, die zum Handeln führt, auch Hoffnung gibt. Ich werde das aufgreifen, was Camille Etienne sagte: Es gibt Hoffnung, weil wir die Lösungen haben. Sie sagte, dass es nicht sie und ihre Naivität sind, sondern die Berichte der GIEC, die diese aufzeigen. Wir haben Lösungen. Wir können besser leben und wir müssen es im Namen der Gerechtigkeit tun.

Was hat das mit Demokratiepolitik zu tun?

Dr. Tomke Lask legte in ihrem Vortrag „Agir démocratiquement : un savoir-faire à apprendre“ viel Verständnis für die Jugend an den Tag. In Zeiten großer Politikverdrossenheit, wachsenden Desinteresses an demokratischen Prozessen und verstärkter Individualisierung sei es jedoch an der Zeit, ein Angebot zur Pflege demokratischer Kultur zu schaffen. Demokratiepädagogik möchte die Fähigkeit fördern, selbständig und kritisch zu denken, Argumentationen auf objektivem Wissen aufzubauen, demokratische Werte beim Handeln zu respektieren sowie kollektive Interessen bei Entscheidungen mit einzubeziehen.

Zur Pflege der demokratischen Kultur gehöre auch, seine Handlungsmöglichkeiten zu überdenken. Sind wir hier noch in einem demokratischen Rahmen oder in einer Grauzone zur Illegalität, wenn wir Eigentum zerstören oder uns auf die Straße kleben? Und: Machen wir uns es nicht zu einfach, das politische System von außen zu kritisieren, ohne selbst darin tätig zu sein?